Die Urkunden über unser Dorf reichen bis zum Jahre 1251 zurück. Die Linde ist viel älter. In dem Buch von Brohmer über Pflanzen in Lage, Brauchtum und Dichtung wird die Lischeider Linde erwähnt und ihr Alter mit etwa 1000 Jahre angegeben. In Ihrer Jugend erfolgte ein künstlicher Eingriff in die natürliche Lebensweise. Alle Äste mit der Krone wurden seitwärts gelenkt und über ein Gerüst gespannt. Man zimmerte einen Rundgang, der mit den Jahren von einem Blätterdach gekrönt wurde. Die biegsamen Zweige wuchsen zu baumstarken Ästen, die heute schwer und wuchtig auf der starken Balkenlage liegen. Der kurze und umfangreiche Stamm, er hat einen Umfang von .... m, bildet die Mittelsäule dieser einzigartigen Schattenhalle. In den Jahrhunderten sind einige Lehnsessel unter der Wucht der lebensmutigen Arme zusammengebrochen. Dann war aber immer eine besorgte Generation bereit, ein neues Gestühl zu errichten und die saftleeren Hohlräume in dem Stamm und in den Ästen mit Zementspeise auszugießen. So konnte sich die Gemeinde den letzten Zeitgenossen einer wechselvollen Zeitgeschichte erhalten.
Unter der Linde veranstaltete die Jugend die Kirmesfeiern und andere Tanzbelustigungen bis etwa 1925. Auch die Versammlungen der Gemeindeväter fanden unter der Linde statt. Im Schatten der alten Linde besprachen die Gemeindeglieder alle dörflichen Angelegenheiten.