Vorgeschichte

Unser Dorf liegt an der großen Rhein-Weser Wasserscheide, einst von breiten, dichten Urwäldern bedeckt, unwegsam und voller Gefahren. Aus diesem Grund zogen die wenigen Handelsstraßen von Süd nach Nord, östlich und westlich an der "Hohen Warte" vorbei, über Treysa und Frankenberg. All die Dörfer ringsherum bestand noch nicht. Die unwegsamen Wälder vom Kellerwald und Jeust dehnten sich bis zum Wohratal hin aus. So war unsere Wasserscheide einst eine bedeutsame Länder- und Volksscheide. nördlich wohnten schon 4000 Jahre vor Christus, die Germanen, südlich saßen im heutigen Oberhessen noch die Kelten, bis ihnen vor ca. 2400 Jahren der Platz zu eng wurde und sie um das Jahr 500 v. Chr., Neuland suchend, nach Norden vorstießen. Sie wurden an der Wasserscheide von den Germanen nach Süden zurückgeworfen, überschritten zumeist den Rhein, oder zogen gar die Donau hinunter. Die Germanen drängten nach, besetzten den Lahngau und das Land um den Vogelsberg, bis ihnen um die Wende unserer Zeitrechnung die mächtigen römischen Kaiser durch Errichtung des Grenzfalls (Limes) in der Wetterau und im Taunus Halt geboten. - Als 400 Jahre später auch der Römer der Kraft wich, blieben in der nachfolgenden Völkerwanderung (375 - 568) die Chatten, unsere Vorfahren, allein in ihren Bergen sitzen. - Die "Hohe Warte" mag darum schon früh ihren Namen bekommen haben, weil man von da aus weit in die Lande schauen konnte. Wahrscheinlich hat auf ihr einmal ein hervorragender Wartturm gestanden.